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Dienstag, 18. Juni 2013

Fotokurs Lüneburg (Altstadt)

Uhrwerk St. Miachaelis Kirche, Lüneburg

Drei Fotografen für meinen Basiskurs, beste Laune und schönstes Wetter - so ging es am 14.06 mit Kameras und Stativen bewaffnet durch die Altstadt Lüneburgs. Meine Teilnehmer haben einen großen Berg Fragen und vor allem Ausdauer mitgebracht. Vier Stunden kämpfen wir uns gemeinsam durch die Unwägbarkeiten fotografischer Arbeit. Während ein großes "M" in der Lebensmittelindustrie das Sinnbild für schnelles, überwiegend ungesundes Essen ist, zwinge ich meine lernwilligen Begleiter damit zur langsamen gründlichen Arbeit. "M", der manuelle Kameramodus, das Schreckgespenst vieler Hobbyfotografen wird für heute unser bester Freund! Slowfood lässt sich einfach besser verdauen - auch für's Gehirn. Wie schnell die Stunden vergehen, bemerke ich nur am schwindenden Tageslicht. Niemand schwächelt! Ohne Pause absolvieren wir ein intensivs Fototraining. Dabei haben meine Teilnehmer wirklich Beachtliches geleistet. Übungen zur Technik und Bildgestaltung, Umgang mit wenig Licht, Arbeit mit Gegenlicht und unser grandioses Action-Shooting mit fahrenden Autos. Danke an Iris, Matthias und Reinhardt!

Informationen zum Angebot an Fotokursen: www.gunnarlexowjoerss.com/training.html

Dienstag, 16. April 2013

Classic Cars: Pontiac, Cadillac, Corvette

Was das Fotoarchiv ausspuckt - Oldtimer, Straßenkreuzer, Designklassiker - nenne es, wie du willst! Meine Augen freuen sich bei diesem Anblick! Grund genug, einige fotografische Impressionen zu teilen.

Pontiac Bonneville - Free Wallpaper
Das Foto(download) zur freien privaten Nutzung:
Pontiac Bonneville 1960 von Fotograf Gunnar Lexow-Joerss
Cadillac DeVille(2.Generation 1954-1956) und Pontiac Bonneville (etwa 1960):
Pontiac Boneville  Cadillac DeVille von Fotograf Gunnar Lexow-Joerss
Cadillac DeVille Detail 1:
Detailfoto Cadillac DeVille von Fotograf Gunnar Lexow-Joerss
Cadillac DeVille Detail 2:
Detailfoto Cadillac DeVille von Fotograf GLJ Lueneburg
Cadillac DeVille Detail 3:
Fotografie Cadillac DeVille, GLJ, Lüneburg
Corvette Cockpit:
Cockpit Corvette von Fotograf Lüneburg GLJ

Just cruising!...

Donnerstag, 7. März 2013

Portraitfotografie auf Abwegen

Um seine Kamera und die damit geschossenen Fotos besser zu verstehen und besser einzuschätzen, darf man (manchmal muss man), alle Regeln über Bord werfen. Am Rande des Machbaren entdeckt man dann etwas, was einem gefällt.
Portraits ohne Hochglanz, weit weg von plakativer Bildsprache. Bilder ohne Glamour, Bilder ohne Oberfläche, keine Youtube Compilation, sondern ein echtes, am Ende vielleicht gutes Buch.






-unterbelichtet
-unscharf
-verrauscht
-kontrastarm

(je eine Belichtung, keine digitale Montage, nur Kontrast und Farbeinstellungen, Ausschnitte frei gesetzt)

Genau richtig für mich. Was denkst du?

Mittwoch, 6. März 2013

Was macht dein Blitz? 2. Studioblitz Richter Star 250 / 500

Nachdem im letzten Post die Blitzdauer meines Sigma Kompaktblitzes untersucht wurde (Was macht dein Blitz? 1. Sigma EF-500 DG Super) waren meine Studioblitze an der Reihe.
Die Methode blieb gleich. Mittels Fotodiode und Audiosoftware zeichnete ich den Blitz auf und konnte annähernd die Leuchtdauer des Blitzes feststellen.
Regelbare Kompaktblitze schalten abhängig von der eingestellter Leistung den Blitz einfach plötzlich ab. Die meisten Studioblitze, wie auch die beiden vorliegenden Geräte, verhalten sich anders. Die Aufzeichnungen bei verschiedenen Leistungen zeigen es recht deutlich.

Blitzdauer vom Richter Studioblitz Star 250

Blitzdauer vom Richter Studioblitz Star 500

Die Dauer der Lichtabgabe ist fast gleich. Sie unterscheidet sich bei den beiden Geräten mit unterschiedlicher Maximalleistung, hängt aber nicht von der gewählten Leitungsabgabe ab. Die unterschiedlichen Amplituden der Signale hängen mit dem Versuchsaufbau zusammen. Um die Diode nicht zu übersteuern, habe ich den Abstand zwischen Sensor und Blitzkopf verändert. Der Star 250 blitzt insgesamt etwas schneller als der Star 500. Beide Blitzköpfe aus dem Beispiel leuchten bei 1/1 Leistung genau so lange wie bei 1/16. Das erklärt auch, warum ein Abblitzen der Geräte beim Herunterregeln auf eine niedrige Blitzleistung erforderlich ist. Die Kondensatoren werden immer bis zum eingestellten Maß aufgeladen. Reduziert man nun die Blitzleistung, muss der Überschuss abgebaut werden. Ohne das zusätzliche Abblitzen würde stets das erste Folgefoto noch mit der (zu) hohen Blitzleistung gemacht werden. Da das im Studiobetrieb nicht akzeptabel ist, wird die überschüssige Energie in Form eines Blitzes "verbraten". Anschließend wir der Energiespeicher auf das eingestellte Niveau geladen und der Fotograf bekommt, was er eingestellt hat. Ein vorzeitiges Ausschalten, wie beim Kompaktblitz, gibt es also nicht. Was nutzt diese Experiment nun in der Praxis? Ganz klar, man kennt die Grenzen des Materials. Das hilft Fehler zu vermeiden und mehr Energie für die kreative Arbeit einsetzen zu können. Mit einer Blitzdauer von etwa 1/240s(Star 250) und 1/160s (Star 500) sind diese Blitze ausgezeichnet für klassische Portraits und Stills geeignet. Highspeed-Fotografie? Definitiv nein! Schon schnell bewegte Arme und Beine schaffen es Unschärfe zu erzeugen. Wenn man nervöse Haustiere oder andere zappelige Subjekte fotografieren möchte, hat man bessere Chancen mit dem kleinen Star 250 oder man baut gleich auf Kompaktblitz um.

Das nächste mal gibt es noch einen neuen Aspekt: Messblitze vor dem Hauptblitz. Dieses technologische Detail soll uns Fotografen beim spontanen Foto mit Automatik unterstützen. Es kann unter Umständen aber auch ein gutes Foto verhindern. Wo das Problem liegt und wie man es umgehen kann am Beispiel meiner guten EOS 350D Backup Kamera.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Was macht dein Blitz? 1. Sigma EF-500 DG Super


Blitzlicht ist ein Segen für den kreativen Fotografen. Bei Dunkelheit, im Gegenlicht als zusätzliche oder exklusive Lichtquelle, mit Lichtformern und Fernauslöser. Es eröffnen sich einfach unzählige Möglichkeiten. Sofern man nichts spektakuläres damit vor hat, kümmert man sich als Fotograf meist nur um die Quantität des abgegebenen Lichtes. Die Dauer des Blitzes ist bekanntermaßen "kurz" und deshalb existieren pauschale Aussagen wie: "Mit einem Blitz lassen sich Bewegungen einfrieren." Wie üblich bei Verallgemeinerungen ist das nur ein Bruchteil der Wahrheit. In der Realität muss die pauschal kurze Blitzdauer möglichst gut mit der einzufrierenden Bewegung harmonieren. Das ist je nach vorhandener Lichtsituation nicht immer einfach. Eine genauere Kenntnis der tatsächlichen Dauer des Lichtimpulses ist deshalb von Vorteil. Ich mache mich auf, meinen alten Sigma EF-500 DG Super zu erforschen.
Mich Interessiert vor allem der manuelle Modus, da ich überwiegend mit fest eingestellter Blitzleistung arbeite. Eine vielfach benutzte Methode den eigenen Blitzgeräten auf die Spur zu kommen ist das Messen mit einem Lichtsensor am Mikrofoneneingang des Computers. Von den drei gebräuchlichen lichtempfindliche elektronischen Bauteilen (Fotowiderstand, Fototransistor, Fotodiode), habe ich mich für eine Fotodiode entschieden. Aufgrund ihres schnellen Schaltverhaltens und des geringen Schaltungsaufwandes scheint sie ideal. Warum viele Anleitungen im Internet einen Fototransistor empfehlen, kann ich bisher nicht nachvollziehen. Eine Dode vom Typ SFH 203 lag noch in der Teilekiste, so konnte das Experiment beginnen.
Die Schaltung Photodiode mit Vorspannung:
So sieht es dann provisorisch zusammengesteckt aus: Teileliste:
-Stromversorgung 5,6V
-Fotodiode SFH 203
-Widerstand 20KOhm (hier 2x10K)
-Klinkenstecker 3,5mm Mono
-zweiadriges Kabel
-Steckbrett

Noch einfacher, eine passive Schaltung:

Diese Variante ist noch schneller aufzubauen und brachte bis 1/32 Leistung die gleichen Ergebnisse, wie die Schaltung mit Vorspannung. Im Bereich der niedrigen Leistungen war die aufwändigere Methode jedoch etwas konstanter.
Der Aufbau Eine der beiden Schaltungen wird mittels Mono Klinkenstecker an den Mic-Eingang des Computers angeschlossen. Der zu messende Blitz befindet sich in einer gewissen Entfernung zur Photodiode. Die genaue Position muss in ein paar Tests ermittelt werden. Bei mir war es etwa 1m Abstand mit indirekter Blitzrichtung 90° zur Mittelachse der Photodiode. Direktes Blitzen ergab keine brauchbaren Ergebnisse. Soundkarte und Diode wurden dabei übersteuert! Das erzeugt nur scheinbar gute Signale, die aber immer deutlich länger waren als das aufgezeichnete Ereignis:

Die Software Zum Visualisieren benutze ich die freie Recording Software Audacity. Zunächst muss der Mikrofoneingang als Aufnahmequelle definiert werden. Dann stelle ich die Samplerate auf den höchsten Wert den die Soundkarte zulässt. Bei mir sind es 96khz. Bei den kurzen Blitzzeiten die teilweise auftreten ist das auch notwendig und bringt gerade noch auswertbare Messungen. Im Betriebssystem muss der Mikrofonpegel meist noch eingestellt werden. Hier funktionierte es ohne zusätzliche Verstärkung:

Die Blitze werden nun mit der Photodiode aufgezeichnet. Die kurzen Impulse kann man bei korrekter Einstellung sehr gut als Signalspitzen sehen. Das unnötige Soundmaterial schneidet man weg und erhält ganz anschauliche kleine Kurven zum "Messen".

Messergebnisse Ein komplette Entladung des Bitzkondensators gibt es bei den meisten Kompaktblitzen nur bei voller Leistung.

Das Signal steigt schnell an und verläuft in einer flacher werdenden Kurve bis zum Ausgangspegel. Für vergleichende Bewertung ist allgemein die Zeit aussagekräftig, in der 90% der Lichtmenge abgegeben wird. Das kann man bei einem Profi-Oszilloskop gut einstellen und ablesen. Bei dieser Hilfslösung muss man leider etwas schätzen. Der relevante Teil des Signals wird zunächst mit dem Auswahlwerkzeug markiert. Dann wird im Infobereich die Länge abgelesen. Am genauesten wird es, wenn man die Samples zählt und später mit Hilfe der Samplefrequenz die Signaldauer selbst ausrechnet. [Zeit in Sekunden = Anzahl der Samples / Samplefrequenz in Hz] Die direkte Zeitanzeige von Audacity ist für sehr kurze Signale zu ungenau.
Wird die Leistung am Blitzgerät reduziert, wird der Blitz nach einer gewissen Zeit schlagartig abgeschaltet. Dieses Verhalten ist bei den Leistungsstufen 1/2 bis 1/16 gut zu erkennen. Das Signal fällt am Ende steil ab.

Bei den besonders kleinen Blitzleistungen von 1/32 bis 1/128 gibt der Blitz die Leistung nicht mehr gleichförmig ab. Das Signal besteht nur noch aus steigender und fallender Flanke.

1/1 ~400 Samples ~ 4,2ms ~ 1/240s
1/2 ~85 Samples ~ 0,89ms ~ 1/1200s
1/4 ~41 Samples ~ 0,43ms ~ 1/2300s
1/8 ~22 Samples ~ 0,23ms ~ 1/4400s
1/16 ~16 Samples ~ 0,17ms ~ 1/6000s
1/32 ~13 Samples ~ 0,14ms ~ 1/7400s
1/64 ~10 Samples ~ 0,10ms ~ 1/9600s
1/128 ~7 Samples ~ 0,07ms ~ 1/13500s

Auswertung Bei den sehr kurzen Blitzzeiten kommt offensichtlich diese hoch wissenschaftliche Methode an ihre Grenzen. Selbst klar aufgezeichnete Signale sind nur noch wenige Samples lang. Die Kurven verlaufen gleichmäßig. So hat man schon Probleme die Blitzdauer sauber zu bewerten. Ein Raster oder andere Tools zur präzisen Erfassung der wirksamen Blitzdauer gibt es nicht. Die kürzesten Blitze des Sigma Gerätes bei 1/128 Leistung waren etwa 7 Samples lang. Verzählt man sich nur um ein Sample, hat man schon Fehler von über 16%.
Für die praktische Arbeit mit dem Blitzen erhält man trotzdem einige sinnvolle Informationen:
- Volle Blitzleistung eignet sich nicht zum "Einfrieren" von Bewegungen.
- Mit 1/2 Leistung kann man Bewegungsunschärfe bei mäßig schnellen Ereignissen mit dem Blitz vermeiden
- Für Highspeed-Fotografie wird der Bereich ab 1/32 Power interessant.
- Für schnelle Motive, besser mehrere Blitze mit niedriger Leistung benutzen.

An Blitzen habe ich alles gemessen, was gerade so in Reichweite war: Sigma EF-500 DG Super, ein unbekanntes Blitzmodul aus einer Einwegkamera, ein VEB Elgawa Plauen Elektronenblitzgerät SL3 und den integrierten Blitz einer EOS 350D. Meine Richter Studioblitze Star 500 und 250 stehen noch auf dem Plan. Ergebnisse demnächst!

Donnerstag, 22. November 2012

Rehe für Anfänger oder "Die ganze Wahrheit über Wildlife-Fotografie!"

Während man versucht diese Bild zu machen:
sieht man meistens maximal das:
Mit ein wenig Glück bekommt man nach ein paar Stunden spontan ein Reh vor die Linse oder einen Hasen.
Im Gegensatz zum wilden Hasen ist das Reh jedoch groß und langsam genug, um auch während der Bewegung fokussiert zu werden. Mit ein wenig Geduld und Beobachtungsgabe findet man Rehe auch gut beleuchtet am Tage. Zudem haben sie die herrliche Eigenschaft schlecht wahrzunehmen, was sich nicht bewegt. Ohne Ghilli Suit¹ und ohne Jahrzehnte Erfahrung, gehst du nun raus, bewegst dich langsam und findest das Reh. Das alles passierte genau so! Auf der Jagd nach den Seeadlern, stundenlang still sitzend nahm ich nur ein springendes Reh mit heim. Beim nächsten Mal fotografiere ich Wölfe, versprochen, es soll sie geben in der Lüneburger Heide :-) Rehe für Anfänger!
Ich übe dann mal weiter...
¹Ghilli Suit: fusseliger Tarnanzug für Jäger und Scharfschützen

Krieger fotografieren

Nur keine Angst! In meinen Workshops sende ich niemanden in ein Krisengebiet. Es ist mir vielmehr gelungen, einen edlen Recken in mittelalterlichem Gewand für meine Kurse zu gewinnen. Wie gut, dass Lüneburg für Fotografen ausreichend historische Kulisse bietet. Für alle Romantiker unter den Portraitfotografen ist das eine schöne Gelegenheit sich auszuprobieren. Fotokurs Details gibt es hier http://www.gunnarlexowjoerss.com/training.html oder direkt am Telefon 01785173536.

Freitag, 9. November 2012

Bemerkenswerte Mittelformatkamera Pouva Start, Teil1

oder „Es war einmal...“ ein angehender Fotograf, der über einen freundlichen Kontakt eine gebrauchte Spiegelreflexkamera erstand und als Zugabe einen seltsamen schwarzen Kunststoffkasten in die Hand gedrückt bekam. Wie man sich nun schon denken kann, handelte es sich um eine einfach Kamera, die Pouva Start.

Vor mehr als zehn Jahren, als der Untergang der analogen Fotografie mit riesigen Schritten über die Menschheit hereinbrach. Erhielt ich also zufällig ein staubiges Leichtgewicht mit primitivem Verschluss und einer an Einfachheit kaum zu übertreffenden Linse. Doch im schwarzen Herzen dieses Kastens ist Platz für Rollfilm. Sie zeichnet Licht im Format 6 x 6 cm auf. Genauer sind es 5,7 x 5,7 cm. Ja,ja, das habe ich an mehreren Modellen nachgemessen. Eben diese Kombination aus großem Aufnahmeformat und minimalem optischen und mechanischen Aufbau war zu ihrer Entstehungszeit (1.Modell ab 1952) weit verbreitet. Das sorgte für recht brauchbare Ergebnisse, denn die Negative waren schon groß genug, um noch Details trotz mäßiger Linsen einzufangen. Sie erlaubten auch die günstige Herstellung von Kontaktabzügen ohne aufwändige Vergrößerungsgeräte. Genau dieses ökonomische Gesamtkonzept machte auch die Pouva Start zu einem sehr erfolgreichen Kind Ihrer Zeit.
In all ihrer Einfachheit hat die Kamera natürlich einen sehr begrenzten Einsatzbereich. Das fest fokussierte Objektiv hat eine ebenso feste Brennweite. Es gibt nur eine automatisch ablaufende Verschlusszeit von 1/25s((laut Anleitung, andere Quellen sagen 1/30s) und die „Zeitaufnahme“ . Bulb nennt sich das heute und meint Belichtung für die Dauer des Drucks auf den Auslöser. Immerhin bekam sie einen Standardanschluss für externe Auslöser. Neben den üblichen Drahtauslösern konnten auch einstellbare mechanische Auslöser eingesetzt werden. Damit war eine genauere Vorgabe der Belichtungszeiten oder Aufnahmeverzögerung möglich. Am Objektiv kann zwischen zwei Blenden (Wolke und Sonne :-) gewählt werden. Laut Anleitung sind das 1:8 und 1:16. Der Sucher ohne jeglichen Parallaxenausgleich ist nur eine schwache Hilfe bei der Komposition. Die Kamera ist kaum staubdicht. So fand ich in allen Exemplaren reichlich Schmutz im Sucher und im Objektiv + Verschluss. Das angenehme, geringe Gewicht ist das Einzige, was starke Beschädigungen der Kamera verhindert. Wie viele alte Geräte aus Bakelit, ist aber leider auch die Pouva Start kaum ohne abgeplatzte Stellen und abgebrochene Teile zu finden. Besonders gern verschwinden die filigranen Gurtpins (siehe Foto).
Technische und historische Informationen habe ich auch aber dafür ist hier kaum noch Platz. Selbst finden ist angesagt! Pouva.net und Wikipedia sind gute Startpunkte für weiterführende Investigation.
Nun aber zur wichtigsten Frage. Kann man damit fotografieren? Wie sehen die Ergebnisse aus? Ja natürlich geht das und die Ergebnisse sehen “alt“ aus. „Retro“ und „Vintage“ müsste ich sagen, wenn ich Verkäufer wäre und jedem alten Mist ein tolles Label geben wollte. „Interessant“ ist die Vokabel für den experimentierfreudigen Bildermacher. Man sieht den Bildern oft an, dass die Linse nicht vom Feinsten ist und dass die Verschlusszeit richtig lang ist. Allerlei Phänomene aus dem Reich der Abbildungsfehler finden sich auf den Fotos ein.

So sieht dann eine Winterlandschaft aus, mit Farbstich im Gegenlicht und Vignettierung. Etwas Schärfe gibt es auch nur irgendwie nicht so richtig. Eine Abwechlsung im hochaufgelösten digitalen Bilderwald ist so ein Foto allemal. Eine Erweiterung des gestalterischen Horizontes ist es sicher. Wer günstig und dabei echt alt aussehende Bilder machen möchte, ohne Filterfummelei im Photoshop, der muss die Pouva Start oder ein anderes Gerät der Zeit unbedingt ausprobieren. Für 5-10 Euro (oder als Geschenk :-) hält sich die Investition in Grenzen. Meinen Vortrag aus dem Post zu Stativen muss ich hier aber noch einmal erwähnen. Diese Kamera braucht ein Stativ und zum Einstieg einen gutmütigen ISO 400 Rollfilm, dann klappt es auch mit den Bildern. Das tollste für Studiofotografen ist der Blitzkontakt. Wirklich, es gibt ihn, er versteckt sich nur bei eingeschraubtem Tubus. In Btriebsbereitschaft ist der Kontakt gut zugänglich und funktioniert! Mittelformat im Studio für fast kein Geld, Retro-Look ohne Photoshop, ein Hauch Geschichte, ein kleines Abenteuer, das alles bekommt man mit der Pouva Start.

Für's Herz des modernen Konsumenten ein Auszug aus der Bedienungsanleitung - ein Text, den heute sicher kein Hersteller mehr schreiben würde. „Garantie: Für ein sicheres Funktionieren übernimmt die Herstellerfirma die Garantie. Sollte die Kamera jedoch durch Mißgeschick reparaturbedürftig werden, dann bittet der Hersteller ebenfalls um Einsendung und ist gern bereit, diese entweder kostenlos oder bei geringster Berechnung wieder instand zu setzen.“ Mehr davon demnächst!

Samstag, 3. November 2012

Fotografieren wie die Profis -Yes!

...langsam, langsam ein Schritt nach dem anderen... Seit Wochen stehen die Lebkuchen im Supermarkt, weggefuttert habe ich auch schon einige. Die Zeichen sind deutlich - bald ist Geschenkezeit im Abendland. Mein Herbstflyer kam gerade frisch aus der Druckerei. Er kündet von tollen Preisen zur Winterszeit für meine Workshops. Wer seine Kamera noch nie verstanden hat, wer nicht mehr "knipsen" möchte, wer zu faul ist die 80 Seiten Bedienungsanleitung der Speigelreflex auswendig zu lernen der schaut einfach mal bei mir vorbei. Gemeinsam kriegen wir das hin! Für Familienfestreporter auch noch vor dem 24.12., versprochen! www.gunnarlexowjoerss.com/training.html

Wenn Shopping und Makeup euer Ding sind, kann ich folgendes empfehlen: www.be-fa-sh.de/

Informationen gibt es jederzeit ganz unkompliziert bei mir per Mail oder Telefon: info(at)gunnarlexowjoerss.com und 01785173536

Dienstag, 30. Oktober 2012

Das wichtigste Fotozubehör ist...

ganz klar: die Person hinter der Kamera. Doch bis die geheimen chinesischen AIRPs (Artificial Intelligence Robot Photographer) den Markt überschwemmen, beschränke ich mich auf traditionelles Equipment, haltbares Material ohne Stromversorgung und Mhz. In diesem Sinne: Steht dein Bild schon oder wackelt es noch? Ein Stativ macht dir das Fotografieren leichter und sollte vor allen anderen Gimmicks die Fotoausrüstung erweitern. Zugegeben, manchmal passt es nicht - nicht ins Gepäck, nicht ins Budget, nicht zwischen die Menschenmassen... Doch wenn es passt, wird man mit bestem Bildmaterial belohnt. Fast unmögliche Nachtaufnahmen bei finsterem Himmel, Lichtspuren in der City, Märchenkitsch am Wasserfall und das Gruppenbild auf dem du auch zu sehen bist werden möglich. Die Anfänge der Fotografie waren ohne Stativ nicht denkbar. Aufnahmematerial mit geringer Lichtempfindlichkeit, lichtschwache Linsen und langsame Verschlüsse erzwangen Aufnahmen mit gut fixierten Kameras. Trotz dieser ungünstigen Bedingungen entstanden einige herausragende Fotografien. Grobe Holzgehäuse mit massiven Stativen waren an der Tagesordnung. Dagegen sind heute komplette Fotoausrüstungen regelrechte Fliegengewichte. Dank langer Entwicklung der Kameraberuhiger kannst du nun wählen: extraleichtes Carbon, Eschenholz für's Auge, praktisches Aluminium, Bohnensack, Saugnapf, Tischklemme. Es gibt eine Menge von Konzepten. Für fast jeden denkbaren Anwendungsfall existiert bereits eine Stück Hardware. Speziallösungen schraubt man sich selbst zusammen. Gelobt sei das Internet - hier findest du bestimmt eine Bauanleitung für deinen Anwendungsfall. Meine geschundenen Begleiter aus dem Hause Manfrotto sind ein 055Pro (Dreibein Universalstativ) und ein 681B Monopod. Letzteres ist meine erste Wahl bei der Konzertfotografie. Nebenbei kann man damit auch hervorragend Betrunkene stützen oder abwehren - je nach Bedarf. Wu Shu für Fotografen! Das 681B ist, hier klar erkennbar, ein magisches Werkzeug!

Aus der Bastelkiste: DIY Nodalpunktadapter für alles, was sauber aus mehreren Einzelfotos montiert werden muss (z.B. Großformate und virtuelle Panoramen). Materialkosten ca. 30€

Auch heute ist ein Stativ der einfachste Schritt zu besserer Bildqualität, denn "lange Belichtungszeiten" fangen nicht erst bei 1/50s an. Für die nächste verwackelte Aufnahme gibt es keine Entschuldigung mehr! Erdbeben vielleicht ...