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Dienstag, 18. Oktober 2011

Bessere Fotos mit Polfilter - Ein sonniger Herbsttag auf Mecklenburger Seen

Zu den Impresionen von meinem grandiosen Nachmittag auf den Gewässern rund um Mirow gesellen sich ein paar Tips für Postkartenfeeling auf Landschaftsfotos.

Die Fotos hier entstanden mit einem Hoya HMC Polfilter in 58mm Durchmesser auf meinem Canon 50mm/1,4 Objektiv (großartig bei jeglicher Reportage, auch bei wenig Licht / auf Blende 2,0 geöffnet ein Traum für Portraits). Die ersten beiden Fotos zum Vergleich: Einmal mit, einmal ohne Polfilter vom etwa gleichen Standort aus in unterschiedliche Richtungen fotografiert.



Wer den blauen Himmel und die satte Vegetation auf eigenen Fotos haben möchte, ist hier genau richtig. Wie schon verraten, habe ich bei den meisten Aufnahmen einen Polfilter benutzt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn die erste Regel für strahlendes Himmelsblau ist es, mit der Sonne zu fotografieren. Die alte Binsenweisheit, nicht gegen das Licht zu fotografieren, stimmt hier. Was bei dogmatischer Auslegung nur eine sinnlose Einschränkung der Gestaltungsmittel ist, taugt allemal zur Daumenregel für leuchtende Farben und tolle Kontraste. Ohne zusätzlichen Polfilter mit der Sonne im Rücken oder leicht seitlich wird es klappen. Das funktioniert natürlich nicht nur bei Landschaften, auch Architekturaufnahmen und insbesondere Dämmerungs- und Nachtaufnahmen funktionieren so erstaunlich gut. Gerade um den Sonnenuntergang herum bildet sich das kräftigste Blau im Südosten bis Osten über dem Horizont. Wenn man die Wahl hat, sucht man sich also den dazu passenden Standpunkt. Der Aufwand lohnt sich! Wer jetzt noch mit einem Polfilter auf der Lieblingslinse anrückt, hat schon gewonnen. So ausgerüstet erzielt man die beste Wirkung bei einem schrägen Lichteinfall! Ich verzichte hier auf geschätzte Winkelangaben. Einmal probiert, hat man schnell den richtigen Dreh am Filter heraus. Die erste typische Anwendung für Polfilter ist das Entfernen von störenden Reflexen - sehr praktisch bei der Produktfotografie, Architektur (bei Glasscheiben z.B.) und in allerhand anderen Situationen. Manchmal lässt ein Polfilter störende Bildelemente wie von Zauberhand verschwinden (manchmal auch nicht). Wer's ausprobiert hat, wird es lieben! Mit ein wenig Übung und Erfahrung kann man die Ergebnisse schon vorhersehen. Es macht einfach Spaß. Die zweite typische Anwendung eines Polfilters sieht man in den folgenden Bildern. Zum Glück aller Fotografen ist das blaue Himmelslicht zu einem großen Teil polarisiert. Mit einer kleinen Drehung am Polfilter vor dem Objektiv sperren wir diesen Teil einfach aus. Folglich gelangt weniger Licht auf unsere Sensor/Film und das Blau wird schön kräftig, dunkel. Wie gemacht für eine bösartige Postkarte zum Beweis, dass es uns gerade viel besser geht als dem Empfänger der freundlichen Grüße. Wer seine Fotos jetzt hoffentlich im RAW-Format gespeichert hat, macht gleich noch ein wenig weiter. Vorsichtig wird an der Sättigung geschraubt und schon sind die Bonbon-Farben fertig. In ein paar Tagen wird der Herbst in voller Farbenpracht erstrahlen, also raus und fleißig Fotos einsammeln.
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Die mecklenburger Seen werden im Herbst, wenn die Touristenströme versiegen, wieder zu einer stillen Welt, die man so meistens nur in fernen Gegenden vermutet. Du brauchst kein Flugzeug, kein Telefon, nur warme Klamotten und heiße Getränke...

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